Das hatte ich nun davon: mangels leider nicht so zahlreich stattfindender Treffen im Osten der Republik muß man schon mal etwas weiter fahren, um seinem Hobby zusammen mit anderen FREMO-Mitgliedern nachgehen zu können. Nun liegt Hotteln südlich von Hannover nicht so weit entfernt, aber offensichtlich war ich derjenige mit dem weitesten Anfahrtsweg (wurde jedenfalls so beschlossen) und somit „verdonnert“, den Treffenbericht zu schreiben.
Am zweiten Septemberwochenende fand in Hotteln bei Hannover das diesjährige Neben- und Kleinbahntreffen statt. Aufgrund der „längsten“ Anreise bin ich erst 14:00 Uhr angekommen; mußte jedoch feststellen, daß der gesamte Aufbau abgeschlossen war und auf dem Arrangement die erste Session 15:00 Uhr beginnen konnte. Toll!
Thema des Treffens waren ein Nebenbahnast, welcher in Linden-Rbf beginnend, über Mühlenrade und Bodmich nach Audorf (Röder) führte und eine ebenda abzweigende Kleinbahnstrecke. Diese verlief über Hornhausen, Steinhorst, Groß Schwechten, Schaplingen bis Kohren-Salis – ein sich wie ein Schneckenhaus windender Ast, an dessen Ende man herrliche Ruhe für Unterhaltungen hatte. Der andere große Anlaufpunkt war natürlich der Bf. Audorf, der zwar auch für lange Güterzüge ausreichend Gleise besaß, aber dennoch so manchen Tf oder Rangierer ins Schwitzen kommen ließ, nie jedoch den souveränen Fdl.
Ein weiteres Highlight war der Anschluß eines Kieselgurwerkes, welches von Mühlenrade aus bedient wurde. Bei dessen Ersteinsatz gab bis auf eine zu enge DKW keine Probleme. Durch die Beschränkung der Achsanzahl mußte in den späteren Sessions eine weitere Übergabe zwischen Mühlenrade und dem Kieselguranschluß erfolgen. Einmal um das hohe Frachtaufkommen zu bewältigen, zum anderen um die Rangiermannschaft in Mühlenrade vor dem Einschlafen zu bewahren. Dabei bot der Fahrplan ausreichend Möglichkeiten für Personen- und Güterzüge, bereichert durch PmG oder TmG, Milchpendel oder Viehwagen. Aber leider wurde das eben mit diesen Wagen transportierte Schlachtvieh von den Anbietern an der Kleinbahn in Audorf gesammelt und erst am Abend an den P8205mV angehängt. Die 5 mit Schweinen beladenen Viehwagen müssen für die Fahrgäste eine echte Zumutung gewesen sein. Hoffen wir mal für die Zf, Zl und Fdl, daß der sich bei den langen Aufenthalten an den Bahnhöfen ausbreitende Geruch immer nur von den rosa Schlachttieren kam.
Gefahren wurde DB in Epoche III und IV, am Sonntag durften auf dem Kleinbahnast auch DR-Fahrzeuge ihre Runden drehen. Sämtliche Module waren nicht nur begrünt, sondern mit viel Hingabe und Liebe zum Detail ausgestaltet. Alle Fahrzeuge fuhren tadellos, kuppelten einwandfrei (was nicht immer selbstverständlich ist), Entgleisungen gab es keine einzige! Der Fahrplan war wunderbar ausgearbeitet, sowie die gesamte Organisation perfekt war. Großes Lob an Martin Meiburg, aber auch an die vielen kleinen helfenden Hände. Dabei nicht unerwähnt bleiben soll der leckere selbstgebackene Kuchen. Ich werde auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederkommen – das hab ich nun davon !
Text: Andreas Funke
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Alle Fotos: Thomas Woditsch (für weitere Fotos - auch zu anderen FREMO-Treffen - siehe http://www.thwoditsch.de)