FREMO-Treffen im Straßenbahnmuseum Wehmingen, 1999

Im Jahr 1999 waren wir nicht wie in den Vorjahren im Parkettsaal untergebracht, sondern in der sogenannten Halle 1. Es handelt sich hierbei um ein ehemaliges Lagergebäude aus früheren (vermutlich den eintausendjährigen) Zeiten. Wir hatten zwar zunächst Bedenken, diese Halle (ca. 50m lang und ca. 28m breit) zu verwenden, da die Einrichtungen nicht gerade einen "heimeligen" Eindruck hinterließ, aber Dank des Einsatzes unserer neuen Freunde Dieter Rautenberg und Markus Böhm konnten wir ca. ein Drittel der Halle durch eine Plane professionell teilen. Damit war der Hall und der Geräuschpegel auch ein erträglich maß reduziert. Vor den Spielspaß hatten die Götter jedoch den Schweiß gestellt: an dem Wochenende vor der eigentlichen Veranstaltung trafen sich zunächst fünf Helferlein, um die Halle wenigstens grundzureinigen und den Wildwuchs außen etwas in den Griff zu bekommen. Und dann mußten die Module in den II. Stock der Halle 1 getragen werden. Die Straßenbahner hatten die Erweiterung ihrer „Waldlinie“ in Betrieb genommen und ermöglichten damit zu den Öffnungszeiten eine stilechte Anreise zum FREMO-Treffen.

Der Aufbau ging leider etwas schleppend voran. Mögliche Gründe haben wir diskutiert, in Hotteln werden wir die Umsetzung einiger Vorschläge ausprobieren. Festgestellt werden kann wohl, daß eine minutiöse Aufbauplanung, wie sie von Bernd Gerlach praktiziert wird, durchaus ihre Vorteile hat.

Aufgebaut wurde die Strecke Ostende(Ond) – Reichelsheim(Rhm) – Hornhausen(Hhn) – Mühlenrade(Mrd) – Audorf (Röder)(Adf) – Carstorf(Crf) – Steinhorst(Sth) – Lammertsfehn(Lfn) aufgebaut. In Lammertsfehn bestand eine Übergangsmöglichkeit zur 750mm Schmalspurbahn Lammertsfehn-Klbf – Melaune – Dettingshausen – Hegenwalde – Landessgrenze(Oldbg.) Als betriebliche Besonderheit wurde Audorf (Röder)als Spitzkehrenbahnhof eingebaut, da zwischen Mühlenrade und Carstorf eine erheblicher Höhenunterschied besteht und die topografischen Verhältnisse keine andere Streckenführung zuließen. Alle Züge mußten in Audorf (Röder) Kopf machen. Bei schweren Güterzüge erfolgte ein Lokwechsel; die Lokomotive übernachtete im Lokschuppen von Audorf (Röder). Die Trennung der beiden Streckenteile erfolgte im zwischen Mühlenrade und Audorf (Röder) gelegenen Abzweig Friedrichsruh. Der Fahrplan war für eine Zeitverkürzung von 7,5:1 ausgelegt, so daß 5 Minuten Fahrplanzeit 40 Sekunden Echtzeit entsprachen. Da 60 Minuten Fahrplanzeit in 8 Minuten Echtzeit gespielt werden konnte, dauerte ein Fahrplantag nicht länger als 2 1/2 Stunden.

Das Spielkonzept sah vor, daß der erste Teil der Strecke bis Audorf (Röder) von Industrie und metallverarbeitendem Gewerbe geprägt waren, während der hintere Teil Audorf (Röder) Lammertsfehn eher einen ländlichen Charakter aufwies. Die anfallenden Frachten waren dementsprechend und wurden dem Aufkommen entsprechend in darauf abgestimmten Zügen befördert. Die hergestellten Waren im industriell geprägten Gebiet waren durchweg Investitionsgüter und fielen in ganzen Wagenladungen an. Die landwirtschaftlichen Güter waren geprägt von der Vieh- und Milchwirtschaft, wofür schnelle Verbindungen zur Großen Weiten Welt über Ostende geschaffen wurden.

Da wir traditionell in Wehmingen immer etwas knapp mit der Personenzahl besetzt sind, hatten wir lediglich vier 4 Zugmannschaften vorgesehen, die für das aufgebaute Arrangenment dann doch noch zu viele waren. Obwohl im Schnitt 11 bis 17 Mitglieder anwesend waren, hatten wir Schwierigkeiten, alle Aufgaben zu besetzen. Der Fahrplan lief jedoch recht gut. So hat die Funktion von Audorf (Röder) als Spitzkehrenbahnhof gezeigt, daß auch ganz andere Konzepte Spaß bereiten, wenn die Umsetzzeiten entsprechend bemessen sind.

Bei der Elektrik der Module setzt sich langsam , aber sicher die Verwendung von Buchse/Stecker-Verbindungen durch, die den Aufbau doch erheblich vereinfachen. Wünschenswert ist, daß die Montage der Buchsen und Stecker auch nachvollziehbar für fremde Aufbauer ist; nicht in allen Fällen war die richtige Seite der Kabel schnell und verwechslungsfrei zu finden war. Die Farbcodierung rot-blau ist mit dem System Buchse/Stecker eigentlich überholt. Eine Bitte daher an alle Modulbauer: denkt daran, daß Ihr nicht immer selbst die Elektrik verkabelt! Auch andere müssen in der Lage sein, diese Verbindungen „blind“ zu stecken! Ansonsten: von NMRA DCC gibt es mittlerweile nur noch positives zu berichten. Der Betrieb hat hervorragend und ohne Störungen funktioniert. Hier muß ein großes Lob an unsere Digital-Aktiven ausgesprochen werden: alle bislang aufgetretenen Störungen wurden lokalisiert und systematisch verbessert, so daß wir heute auf ein hervorragendes System zurückgreifen können.

Nicht nur das Spiel mit unserer kleinen Welt hat sehr viel Spaß gemacht, auch das Rahmenprogramm seitens der Straßenbahner war sehr schön. Am Samstag gab es einen kleinen Grillabend und da wir wegen einer Lokstörung nicht die traditionelle Kanalfahrt auf dem Anschlußgleis von Hohenfels machen konnten, boten die Kollegen für die Interessierten eine „Kurz-Fahrschule“ auf einem Straßenbahn-Triebwagen an. Unter Anleitung erfahrener Straßenbahner durfte jeder, der wollte, mal an die Kurbel - was übrigens gar nicht so einfach war, wie diverse Zwangshalte unter Beweis stellten.

Alles in allem war Wehmingen 1999 ein schönes Treffen bei bestem Wetter mit einem abwechslungsreichen Arrangement und einem interessanten Rahmenprogramm. Also: see you next Year?!!


Weitere Informationen zur Betriebs-AG Lindener Module finden sich auf unserer Homepage: http://www.balimo.de; Änderungen und Ergänzungen bitte an: webmaster@balimo.de

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Stand: 16. Oktober 2002.